Innovation hebt ab: Das Drone Lab der FH Kufstein Tirol
- 28.05.2025
- Forschung

Vielseitige Flugsysteme im Einsatz: Im Drone Lab der FH Kufstein Tirol stehen unterschiedliche Drohnentypen für Forschung, Lehre und Anwendung bereit.
Autonom fliegende Drohnenschwärme, Such- und Rettungsmissionen in den Alpen oder Methangasdetektion über Vulkangebieten – was futuristisch klingt, ist im Drone Lab der FH Kufstein Tirol längst Realität.
Unter der Leitung von FH-Rektor Prof. (FH) PD Dr. Mario Döller entwickelt das Drone Lab visionäre Drohnenanwendungen und schafft praxisnahe Lern- und Forschungsszenarien für Studierende wie auch für externe Partner:innen.
Ein Raum für Zukunftstechnologien
Das Drone Lab ist ein 150 m³ großer, hochmoderner Experimentierraum, der sich ganz der Anwendung, Weiterentwicklung und Erprobung unbemannter Flugsysteme widmet. Kernstück ist eine Indoor-Halle, ausgestattet mit einem präzisen Motion-Tracking-System der Firma Vicon, das millimetergenaue Flugmanöver ermöglicht. Ergänzt wird die Ausstattung durch ein Drohnendetektionssystem, diverse Sensoren und ein vielseitiges Set an Fluggeräten – von der Crazyfly Microdrohne bis zur eigens entwickelten Wasserstoffdrohne.
Mit unserer Infrastruktur können wir realitätsnahe Szenarien simulieren – vom autonomen Schwarmflug über Suchflüge bis hin zu sensorbasierten Umweltdetektionen.
Prof. (FH) PD Dr. Mario Döller
FH-Rektor
Der entscheidende Vorteil: Unabhängig vom Wetter können sowohl grundlegende Flugtechniken als auch komplexe Algorithmen in sicherer Umgebung getestet und verbessert werden.
Forschung auf mehreren Ebenen
Die Forschungsschwerpunkte des Drone Labs sind vielfältig – und hochaktuell. Zu den zentralen Themen zählen:
- Autonome Drohnenschwärme und ihre Koordination über KI-gestützte Agentensysteme
- Wasserstoffbetriebene Drohnen, die sechsmal länger in der Luft bleiben als herkömmliche Modelle
- Methan- und CO₂-Detektion für Umwelt- und Sicherheitsanwendungen
- Drohnen für die Bergrettung, den Baufortschritt und die Landwirtschaft
„Besonders stolz sind wir auf unsere Algorithmen zur Schwarmsteuerung“, so Döller. „Wir definieren nur das Zielgebiet – den Rest übernimmt das System selbstständig.“ In Projekten wie SpecDrone (Methangasdetektion), AI4Green (Landwirtschaft) oder Start2 (Bergrettung) zeigt sich, wie Drohnentechnologie konkrete Herausforderungen der Gegenwart adressiert.
Lernen in der dritten Dimension
Das Drone Lab ist offen für Studierende aller Fachrichtungen. In eigens entwickelten Lehrveranstaltungen lernen sie, wie Drohnentechnologie aufgebaut ist, wie sie programmiert und gesteuert wird und wie man Sensordaten auswertet.
Typischerweise durchlaufen Projekte dabei drei Phasen: Simulation am Rechner, Indoor-Erprobung und schließlich der Outdoor-Test – etwa auf dem zertifizierten Flugplatz in Kundl, mit dem die FH Kufstein Tirol eng kooperiert.
„Der Weg von der Idee zur Anwendung ist bei uns sehr praxisnah“, sagt Döller. „Wir wollen, dass unsere Studierenden früh lernen, was Drohnen in der echten Welt leisten können – und was nicht.“
Kooperationen mit echtem Mehrwert
Nicht nur Studierende profitieren vom Drone Lab. Die Fachhochschule arbeitet aktiv mit regionalen Unternehmen, Gemeinden und Organisationen zusammen. Ein besonderes Highlight war die Zusammenarbeit mit dem Land Tirol beim Aufbau eines Drohnen-Kompetenzzentrums. Aktuell forscht das Team an neuen Einsatzmöglichkeiten im alpinen Raum – etwa für die Detektion von Gaswolken in schwer zugänglichem Gelände oder den Einsatz bei Naturgefahren.
Zukünftig sollen die Laborräume weiter ausgebaut werden – inklusive Drohnenwerkstätte und zusätzlicher Hardware für spezielle Anwendungstests.
FAZIT
Das Drone Lab der FH Kufstein Tirol ist nicht nur ein Ort für technologische Spielereien – es ist ein Reallabor für innovative Lösungen von morgen. Wer an der Schnittstelle von Technik, Sicherheit und Nachhaltigkeit forschen oder lernen möchte, findet hier ideale Bedingungen. Ab Herbst 2025 bietet die FH zudem den österreichweit einzigartigen Bachelorstudiengang Drone Engineering & AI-based Innovation* an – eine vertiefende Ausbildung für alle, die Drohnentechnologie nicht nur nutzen, sondern aktiv gestalten wollen. Und mit einem engagierten Team rund um Prof. (FH) PD Dr. Mario Döller ist garantiert, dass es nicht beim Abheben bleibt – sondern auch sicher gelandet wird.
*Start vorbehaltlich der Genehmigung durch die AQ Austria
Links:
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